23. August 2024
Heiße Öfen, coole Tipps: Pizza backen ohne Risiko
In nur zwei Minuten selbst die perfekte Pizza backen: Kleine Pizzaöfen erreichen bis zu 500 Grad und können mit Holz, Gas oder Strom betrieben werden. Der TÜV-Verband gibt Sicherheitstipps für das kulinarische Vergnügen.
In nur zwei Minuten selbst die perfekte Pizza backen: Dieses Versprechen wollen gasbetriebene, holzbefeuerte oder elektrische Pizzaöfen für den Heimgebrauch einlösen. Die Öfen erreichen Temperaturen bis zu 500 Grad Celsius und sind so konzipiert, dass sie die Hitze im Material speichern und nicht nur im Inneren halten. So entweicht die Hitze beim Öffnen des Ofens nicht einfach, sondern wird gehalten, wenn der Pizzateig in den Ofen geschoben wird. "Pizzaöfen erreichen besonders hohe Temperaturen, um ein gleichmäßig gutes Backergebnis zu erzielen", sagt Dr. Hermann Dinkler, Brand- und Explosionsschutzexperte beim TÜV-Verband. "Wegen der extremen Hitzeentwicklung müssen bei Pizzaöfen besonders hohe Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden." Wie das Backvergnügen bei den unterschiedlichen Ofentypen sicher bleibt, verrät der TÜV-Verband.
Die Sicherheitsmaßnahmen beginnen bereits beim Kauf. Sind Dichtungen, Scharniere und Verschlüsse hochwertig verarbeitetet? Riechen die Öfen unangenehm chemisch? Sind sie mit einem Prüfzeichen versehen? Diese Fragen sollten Verbraucher vor dem Kauf beantworten, rät Dinkler. Denn das seien gute Indizien für die Qualität der Öfen. Beim Kauf sollte auch der konkrete Anwendungszweck klar sein, da es Modelle für den Indoor- und Outdoorgebrauch gibt. Während Elektroöfen meist nur für Innenräume konzipiert sind, dürfen mit Gas oder Holz betriebene Pizzaöfen ausschließlich im Außenbereich benutzt werden. Ist der Ofen schließlich angeschafft, sollte er vor der ersten Benutzung einmal für mindestens eine halbe Stunde auf hoher Stufe eingebrannt werden, um eventuelle Produktionsrückstände zu beseitigen.
Pizzaöfen sollten im Freien auf waagerechter Fläche kippsicher und windgeschützt aufgestellt werden. "Wichtig ist ein Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien von mindestens einem Meter um den Ofen und drei Metern darüber. Das heißt: kein Laub auf dem Boden, kein Baum, kein Sonnenschirm in der Nähe", empfiehlt der Brandschutzexperte. Haustiere, Kinder und andere Personen sollten nicht in die Nähe der Öfen gelangen. Da die Pizzaöfen außen sehr heiß werden können, empfiehlt sich bei jeder Berührung die Nutzung von hitzebeständigen Handschuhen. Die Pizzen sollten nur mit einem Pizzaschieber in den Ofen befördert und bewegt werden. Nach der Nutzung die Öfen erst vollständig auskühlen lassen, bevor sie wieder bewegt werden.
Es ist häufig nicht nötig, die Öfen innen zu reinigen, weil sie sich durch die große Hitzeentwicklung quasi selbst reinigen. Rückstände auf dem ausgekühlten Pizzastein können mit einer Bürste beseitigt werden. Ansonsten wird die Reinigung der ausgekühlten Öfen mit einem feuchten Tuch ohne Reinigungsmittel empfohlen. Wenn die Öfen kalt und gereinigt sind, sollten sie trocken und schmutzgeschützt gelagert werden, um nicht zu korrodieren und damit keine brennbaren Kleinteile oder Insekten in die Öfen geraten.
Elektroöfen - die sichere Alternative
"Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, greift am besten zum Elektropizzaofen", rät Dinkler. "Elektroöfen lassen sich auch im Innenraum betreiben und ermöglichen damit Pizzabacken bei jeder Witterung." Sie sollten allerdings nur an geerdete Steckdosen mit ausreichender Leistung angeschlossen werden und wegen ihrer großen Leistungsaufnahme niemals über eine Mehrfachsteckdose. Das Kabel sollte von heißen Oberflächen entfernt liegen und keine Beschädigungen aufweisen, um Kurzschlüsse oder elektrischen Schlag zu vermeiden. Wenn alle Pizzen gebacken sind, sollte der Ofen auf der höchsten Stufe erhitzt werden, um eventuelle Speisereste zu verbrennen. Nach dem Auskühlen können diese einfach mit der Reinigungsbürste aus dem Ofen entfernt werden.