10. Oktober 2024
Apps lotsen blinde Menschen durch Gebäude
Zwei neue Apps sollen blinde Menschen die Orientierung in Gebäuden erleichtern. Denn im Gegensatz zu Satelliten-Navigationen funktionieren GPS-Signale in geschlossenen Räumen nicht zuverlässig. Stattdessen nutzen die Apps bestimmte Sensoren in Smartphones, um den Standort zu bestimmen und den Weg zu weisen.
Präzise Navigation trotz Unsicherheiten
Bevor es losgehtt, lädt man eine digitale Karte des Gebäudes in die App. Während man sich bewegt, analysieren die Sensoren im Smartphone – wie ein virtueller Kompass – jede Bewegung. Vergleicht man diese Daten mit der Karte, kann die App genaue Anweisungen geben, zum Beispiel: "In fünf Metern nach links abbiegen."
Da die Sensoren nicht immer hundertprozentig genau sind, nutzt die App eine spezielle Methode, um die Position noch genauer zu bestimmen. Man kann sich das vorstellen wie einen Schatzsuche-Spiele: Die App hat mehrere mögliche Standorte im Blick und verfeinert sie Schritt für Schritt, bis sie den genauen Aufenthaltsort gefunden hat.
Zusammenspiel von Technik und Tastsinn
Die App gibt rechtzeitig vor einer Abzweigung Bescheid, sodass blinde Menschen ihren Taststock nutzen können, um die genaue Richtung zu finden. "Die Technologie ist ein gutes Hilfsmittel, aber sie ersetzt nicht den Tastsinn", erklärt der Entwickler Roberto Manduchi. "Man muss die Informationen der App kritisch überprüfen, so wie man auch im Auto auch nicht blindlings auf das Navi vertraut."