23. April 2024

Solarbetrieb von Fahrzeugen: Entwicklung eines weltweiten Standards

Im Rahmen eines internationalen Verbundes testet TÜV Rheinland aktuell dachintegrierte Photovoltaik-Modulen in Fahrzeugen. Dabei geht es darum, die Anwendbarkeit von derzeit verfügbaren internationalen Messstandards weiterzuentwickeln.

Forschungsprojekt PV-Module Autodach
© TÜV Rheinland

Die Integration von PV-Paneelen auf Dächern von Elektrofahrzeugen, sogenannten „Vehicle integrated PV“ (VIPV), bietet eine zusätzliche Möglichkeit der Energieerzeugung, um die Reichweite zu erhöhen. Aufgrund des hohen Energiebedarfs von Autos ist es nicht möglich, PV-Module allein zu verwenden. Allerdings können vor allem bei größeren Fahrzeugen bisher ungenutzte Flächen für die zusätzliche Energiegewinnung genutzt werden. Bislang gibt es aber keine internationalen Normen, die speziell für VIPV gelten. Ziel des Projektes ist es, neue internationale Normen zu entwickeln, die der Industrie und den Prüflabors als Richtlinie für zuverlässige Messungen dienen und die die korrekte und faire Vergleichbarkeit der Geräte gewährleisten. 

„Die Integration von Photovoltaik-Modulen auf Dächern von Fahrzeugen ist möglich und funktioniert. Eine besondere Herausforderung ist die abgerundete Form von Autodächern – vor allem, wenn es um die Bewertung der Leistung unter Indoor-Solarsimulatoren geht", sagt Giorgio Bardizza, F&E Global Manager im Bereich Solar bei TÜV Rheinland. „Solarmodule auf Fahrzeugdächern können keine ebene Oberfläche haben und ihre Form hängt in der Regel vom Fahrzeugtyp und -modell ab. Daher ist die Auswahl der Prüfebene nicht trivial und in den derzeit verfügbaren Vorschriften nicht definiert. Dies ist einer der Aspekte, die die Vergleichbarkeit der Messungen beeinträchtigen und die derzeit untersucht werden." 

Die japanische Universität Miyazaki initiierte 2022 das Forschungsprojekt, an dem weltweit zahlreiche Prüflabore beteiligt sind. TÜV Rheinland ist mit einem Labor in Köln und einem weiteren in Shanghai vertreten. Darin prüft er unter anderem die Prototypen, die bereits von Toyota in Zusammenarbeit mit Panasonic entwickelt wurden. Die aktuelle Testphase des TÜV Rheinland zur zusätzlichen Energiegewinnung dauert noch bis Mitte 2024 an, so dass im Herbst weitere Ergebnisse vorliegen auf deren Basis 2025 eine eigene Norm für PVIV entwickelt wird. 

Die derzeitige Testphase und die Teilnahme von TÜV Rheinland an den Aktivitäten der PT600-Gruppe wird bis Mitte 2024 andauern, so dass im Herbst weitere Ergebnisse erwartet werden, die zur Entwicklung neuer Standarddokumente für VIPV im Jahr 2025 verwendet werden. 

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