5. August 2024

Schamotte-Steine speichern grünen Strom

Schamotte wird bereits seit der Bronzezeit vor rund 4.000 Jahren als Auskleidung für Schmelzöfen eingesetzt. Es könnte laut US-Forschern der Stanford University ein effizientes Speichermedium für die Energiewende sein.

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Das hochtemperaturbeständige und aus Tonmineralien hergestellte Material dient künftig als Hochtemperatur-Wärmespeicher, der mit grünem elektrischem Strom auf eine Temperatur von weit über 1.000 Grad Celsius aufgeheizt wird.

Steine mit Top-Eigenschaften

Diese enorme Hitze wird beispielsweise bei der Herstellung von Glas und Zement benötigt. Heute wird sie in der Regel durch Verbrennung fossiler Rohstoffe erzeugt, vor allem von Erdgas. Es könnte auch mit grünem Strom aus Wind- und Solarkraftwerken mithilfe von Widerstandsheizungen gelingen, wie es bei elektrischen Heizöfen geschieht. Doch dann wäre die Produktion wetterabhängig.

Um das zu ändern, könnte der grüne Strom in Batterien gespeichert werden. Doch die Kosten wären bei weitem zu hoch. Die klassischen Kunststeine bringen laut den Experten die besten Voraussetzungen für das Vorhaben mit: hohe Wärmespeicherkapazität und geringe Wärmeleitfähigkeit. Das heißt, sie können Energie in großen Mengen speichern und sie lange aufbewahren, vor allem, wen sie in einem gut isolierten Behälter stecken. Diese Isolationsschicht besteht ebenfalls aus Schamotte.

Luft wird elektrisch erwärmt

Um sie aufzuheizen, wird elektrisch erwärmte Luft durch Kanäle innerhalb des Schamotte-Stapels geleitet. Das geschieht zu Zeiten, in denen mehr Wind- und Solarstrom erzeugt als verbraucht wird. Die Steine wirken dann als Pufferspeicher. Wird die Wärme benötigt, transportiert sie durchgeleitete Luft wieder ab, sodass sie in die Glas- oder Zementproduktion eingespeist werden kann.

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