6. Juni 2024
Ein zweites Leben für alte Batteriezellen
CIRCULUS ist ein Forschungsprojekt, das sich mit der Entwicklung nachhaltiger Batteriesysteme befasst. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und von einem Konsortium aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen durchgeführt.
Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen verlieren im Laufe ihrer Nutzung an Ladekapazität und sind ab einem Kapazitätsverlust von 20 Prozent nicht mehr für den Fahrzeugbetrieb geeignet, da sich die Reichweite und die Schnellladefähigkeit verringert. Allerdings ist die verbleibende Kapazität von 80 Prozent für eine stationäre Speicheranwendung ausreichend. Im Forschungsprojekt CIRCULUS werden mehrere bereits genutzte Lithium-Ionen-Traktionsbatterien zu einem stationären Speichersystem umgebaut. Die neuartige Leichtbau-Konstruktion des Gesamtsystems sieht vor, dass sich das System sortenrein zerlegen lässt. Somit wird der Sortieraufwand minimiert, woraus hochqualitative Stoffströme entstehen und eine funktionierende und nachhaltige Kreislaufwirtschaft umgesetzt wird.
Nachhaltige Entwicklung dank interdisziplinärer Herangehensweise
Der Einsatz von bereits genutzten Batteriezellen aus ehemaligen Traktionsspeichern in 2nd-Life Anwendungen ist ein komplexer Transformationsprozess. »Um diesen zu bewältigen, bedarf es einer transdisziplinären Herangehensweise, um die relevanten Herausforderungen und Fragestellungen in ihrer Komplexität zu erörtern. Dabei müssen die unterschiedlichsten Sichtweisen verschiedener Wissenschaftsdisziplinen hinsichtlich ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Aspekte berücksichtigt werden«, erklärt Dr. rer. sust. Dominik Spancken, der erste Doktor der Nachhaltigkeitswissenschaften in Deutschland.