Löst der Roboter jetzt den Zahnarzt ab?

"Dieser medizinische Durchbruch könnte die Effizienz von zahnärztlichen Eingriffen deutlich verbessern", sagt Chris Ciriello, CEO und Gründer von Perceptive. Menschliche Zahnärzte brauchen für den Eingriff mindestes eine Stunde. Zudem seien zwei Besuche in der Praxis nötig. Allerdings hat der Roboter aktuell noch keine medizinische Zulassung.

Bild von Zähnen und Mund

Das Verfahren beginnt mit einem optischen Kohärenztomographie-Scan (OCT) der Zähne und des Mundes des Patienten mit einem eigens für diesen Zweck entwickelten tragbaren Scanner. Dieser arbeitet mit Licht, das bis zu drei Millimeter tief in das Zahnfleisch eindringt. Ein Interferometer misst Abstände. So entsteht ein hochpräzises 3D-Abbild des Gebisses, der Hohlräume, des Zahnfleischs und sogar der Nerven, die zu den Zähnen führen. Röntgenaufnahmen sind laut Ciriello überflüssig.

An diesem Punkt können der (menschliche) Zahnarzt und der Patient besprechen, was zu tun ist. Sobald eine Entscheidung getroffen ist, übernimmt der Roboter. Er plant selbstständig die OP und führt sie dann einfach aus. Binnen weniger Minuten schleift er den schadhaften Zahn so zurecht, dass die Krone passt. Der Kopf des Patienten wird dazu fixiert. Der Roboter muss sein Arbeitsgebiet nicht sehen. Er führt das Schleifgerät an Hand der eingescannten Bilder. Deshalb genügt es, wenn der Patient seinen Mund gerade so weit öffnet, dass das Instrument eingeführt werden kann.