8. April 2025

KI in Deutschland ist eine Männerdomäne

KI spielt im Berufsalltag eine immer größere Rolle, doch die Entwicklung und Programmierung von Künstlicher Intelligenz wird von Männern dominiert. Das zeigt eine Studie von Randstad.

KI
© Alex Shuper - unsplash.com

KI spielt im Berufsalltag eine immer größere Rolle, doch die Entwicklung und Programmierung von KI ist insgesamt von Männern dominiert: Weltweit sind Stellen, die Fähigkeiten und Kenntnisse vor allem für deren Entwicklung und Programmierung voraussetzen, zu 71 Prozent von Männern besetzt, 29 Prozent von Frauen. In Deutschland ist die Kluft noch eklatanter: Lediglich 26 Prozent entsprechender Stellen sind von Frauen besetzt, 74 Prozent von Männern. In europäischen Ländern ist dieser Unterschied nur in Belgien größer. Das zeigt der Randstad Bericht "Understanding Talent Scarcity: AI & Equity", für den knapp drei Millionen Jobprofile weltweit zwischen September 2023 und September 2024 ausgewertet wurden.

KI wird überwiegend von Männern entwickelt

Beispielsweise sind Stellen, die Softwareskills erfordern, in Deutschland zu 82 Prozent von Männern besetzt, und nur 18 Prozent von Frauen, also ein Gender-Gap von 64 Prozent. Dieser Gap ist ähnlich groß bei Stellen, die etwa plattformübergreifende Entwicklung (engl.: Crossplatform Development) (62 Prozent), Lösungsarchitektur (engl.: Solution Architecture) (60 Prozent), das Design von Algorithmen (58 Prozent) oder angewandtes Machine Learning (54 Prozent) als Fähigkeit voraussetzen.

Stellenzuwachs fällt in Deutschland insgesamt schwach aus

In Deutschland wächst zudem das Angebot von Stellen, die entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten verlangen, deutlich langsamer als im weltweiten Durchschnitt. Im Studienzeitraum ist das Angebot einschlägiger Jobs hierzulande um 83 Prozent gestiegen, doch dieses Ergebnis reicht nur für den 82. Platz der 100 Länder, die in der Studie betrachtet wurden. In Europa führen die Ukraine (150 Prozent), Litauen (144 Prozent) und Bulgarien (135 Prozent) das Wachstumsfeld an.

"Wir hinken in diesem Land stark hinterher, was KI angeht - und das in doppelter Hinsicht", so Susanne Wißfeld  von Randstad Deutschland. "Unternehmen können hier entgegenwirken, indem sie verstärkt in Weiterbildung investieren. Unser Arbeitsbarometer 2025 zeigt, dass Weiterbildung im Bereich KI das meistgefragte Entwicklungsangebot ist - unter Männern und Frauen. Expertise für KI-Plattformen und Systeme intern aufzubauen, spart langfristig Kosten und zeigt Mitarbeitenden schnell, wie die Tools den Arbeitsalltag erleichtern. Außerdem bleiben Mitarbeitende, die Weiterbildungsangebote erhalten, mit höherer Wahrscheinlichkeit dem Unternehmen treu. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels verschaffen zielgerichtete Investitionen in KI einen erheblichen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen," so Wißfeld.

Die Studie "Understanding Talent Scarcity: AI & Equity" von Randstad befasst sich mit Chancengerechtigkeit am Arbeitsplatz, in besonderem Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Grundlage der Studie ist eine Befragung unter mehr als 12.000 Arbeitnehmenden in 15 Märkten, darunter 800 in Deutschland (davon 200 Menschen mit Behinderung), ergänzt durch die sekundäre Auswertung von knapp drei Millionen Jobprofilen weltweit im Zeitraum von September 2023 bis September 2024. Für die Durchführung der Umfrage hat Randstad mit Evalueserve, einem globalen Forschungs- und Analyseunternehmen, zusammengearbeitet.

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