7. April 2025

Sanieren mit Stromdirektheizungen

Bei einer Gebäudesanierung kann eine Stromdirektheizung eine optimale Lösung sein, vorausgesetzt, das Gebäude erfüllt hohe energetische Standards. Mehr Informationen dazu findet ihr im Beitrag.

Infrarotheizung
© Stiebel Eltron

Heizen mit Strom ist vielfältig, komfortabel und zeitgemäß. Die Stromdirektheizung ist ein gutes Beispiel dafür und folgt einem einfachen Prinzip mit schneller Wirkung: Die Anlagen verfügen über einen elektrischen Leiter, der durch Anschluss an eine Stromquelle unter Spannung gesetzt wird und sich durch den Widerstand erwärmt. Zur Auswahl stehen dabei sowohl direktelektrische Flächenheizungen als auch Infrarotheizungen oder Radiatoren.

Soll das Eigenheim grundlegend saniert werden, kann eine Stromdirektheizung eine ideale Lösung sein. Dabei ist die Verlegung von Heizungsrohren nicht nötig. Das spart Materialkosten und Arbeitszeit. Auch einzelne Räume wie Badezimmer oder Küche lassen sich nachträglich mit direktelektrischen Heizlösungen ausstatten.

Heizungsaustausch in selbst bewohnten Ein – und Zweifamilienhäusern

Für selbst genutzte Ein- und Zweifamilienhäuser gibt es bei einem Heizungsaustausch mit Umstieg auf eine Stromdirektheizung keine Auflagen oder Einschränkungen in dem seit 2024 gültigen Gebäudeenergiegesetz (GEG). Empfehlenswert ist hier zusätzlich die Nutzung von selbst erzeugtem PV-Strom, ein erhöhter Wärmeschutz sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Durch geringere Investitionskosten für die Stromdirektheizung im Vergleich zu einer zentralen, wassergeführten Wärmeversorgung kann gezielt in den Ausbau einer PV-Anlage investiert werden, um Betriebskosten zu senken und den nachhaltigen Energieverbrauch zu fördern. Ein weiterer "Effizienzpartner” in gut gedämmten und dichten Gebäuden ist eine Wohnungslüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die selbst große Frischluftmengen mit der Abluft vorwärmt und so Heizung und Geldbeutel entlastet.

Platzsparend, nachhaltig und zukunftsfähig

Da direktelektrische Flächenheizungen keinen Stellplatz und keinen Vorratsbehälter, Öl- oder Flüssiggastank benötigen, können Wohnflächen, Kellerräume und das Außengelände eines Eigenheims für andere Zwecke genutzt werden. Grundsätzlich kann jeder Bodenbelag auf eine elektrische Fußbodentemperierung aufgebracht werden. Keramische Fliesen und Natursteine eignen sich hervorragend wegen ihrer guten Speicher- und Wärmeleitfähigkeit. Aber auch Bodenbeläge, wie z. B. Laminat, Parkett, Linoleum oder Teppichboden können verlegt werden.

Aufgrund der Bauart erzeugen direktelektrische Heizungen keine Emissionen vor Ort und erfüllen damit auch zukunftssicher die europäische Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie, die es bis zum Sommer 2026 umzusetzen gilt.

Anforderungen an das Gebäude

Als Zusatzheizung sind Infrarotheizungen oder Radiatoren insbesondere in wenig genutzten Räumen oder in der Übergangszeit in Bädern besonders gut geeignet, da sie durch die schnelle Wärmeabgabe punktgenau für Komfort bei bedarfsgerechten Energieeinsatz sorgen. Stromdirektheizungen sind auch zur Spitzenlastabdeckung als Ergänzung anderer Heizsysteme geeignet.

Als Vollheizung sollten direktelektrische Heizungen nur in Bestandsgebäuden mit einem hochwertigen Wärmeschutz und einer entsprechend geringen Heizlast eingesetzt werden. Eine energieeffiziente Gebäudehülle ist vor diesem Hintergrund von besonderer Bedeutung, da sie maßgeblich für den Energiebedarf sowie für Komfort und Wohlbefinden verantwortlich ist.

Über das Verbändebündnis: Das Verbändebündnis „Stromdirektheizung im Niedrigstenergiegebäude“ ist eine Initiative führender Branchenverbände BUVEG, BVF, GIH, HEA und ZVEI, die sich für die Verbreitung und Akzeptanz der Stromdirektheizung als eine zukunftssichere Heizlösung einsetzen und gemeinsam über Einsatzmöglichkeiten im Neubau und Bestand informieren.

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