29. Januar 2024

Rekordabsatz bei Wärmepumpen - 2024 wird es schwieriger

Mit 356.000 Geräten wurden laut BDH/BWP-Absatzstatistik in 2023 so viele Heizungswärmepumpen wie noch nie in Deutschland verkauft. Damit wächst der Absatz im zweiten Jahr in Folge um mehr als 50 Prozent. Trotzdem ziehen dunkle Wolken auf.

Modernes Haus mit Wärmepumpe
© bwp/Remko

Die gute Dynamik aus 2023 wird sich voraussichtlich 2024 nicht fortsetzen. Der Verband fordert deshalb Nachbesserungen von der Politik beim Strompreis, um den notwendigen Wärmpumpenhochlauf konsequent fortzuführen.

Claus Fest, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V. kommentiert die Absatzzahlen für das Jahr 2023 wie folgt: „Die Verbraucher haben im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eine saubere, nachhaltige und sichere Wärmeversorgung als sehr wichtig empfunden. Die hohen Gaspreise haben den Umstieg zudem auch schnell wirtschaftlich gemacht. Daher ist der Absatz noch im ersten Halbjahr 2023 sprunghaft nach oben geschnellt – mit Zuwächsen von rund 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Menschen wollen offensichtlich den Umstieg, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Doch die sehr destruktive und irreführende Debatte um das Gebäudeenergiegesetz und das lange Warten auf die neue Förderkulisse haben den Markt insbesondere im letzten Quartal spürbar gelähmt.“ Daher warnt Fest eindringlich vor einem ‚Weiter so‘: „2024 darf kein verschenktes Jahr für die Wärmewende werden.“

Aufgrund der großen Verunsicherung der Verbraucher durch die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz und die Förderung warnt auch BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel vor einem schwierigen ersten halben Jahr: „Seit Juni 2023 ist der Trend beim Absatz rückläufig. Besonders alarmierend ist der jüngste Einbruch im Dezember 2023 – im Vergleich zum Vorjahr haben wir im Dezember einen Absatzrückgang um über 40 Prozent verzeichnen müssen. Damit ist leider genau das eingetreten, wovor wir auf Grundlage der rückläufigen Zahl an Förderanträgen bereits seit dem Sommer gewarnt haben. Falls sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern und die Politik nicht aktiv eingreift, rechnen wir eher mit einem gleichbleibenden oder sogar rückläufigen Absatz im Jahr 2024. Der Klimaschutz duldet aber keinen Aufschub, wir brauchen also eine Fortführung der guten Dynamik aus den beiden Vorjahren.“

Die Politik könne sich daher nicht auf der neuen Förderkulisse und dem Gebäudeenergiegesetz ausruhen. Ein wesentlicher Faktor zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor seien die Energiepreise: „Wer im Moment eine Wärmepumpe einbaut, spart schon heute durch den hohen Anteil kostenloser Umweltwärme viel CO2, schützt sich damit vor steigenden CO2-Preisen für fossile Energieträger und spart somit unter dem Strich Geld.

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