20. September 2024
Reparieren statt wegwerfen: Hersteller setzen auf Nachhaltigkeit
Die deutsche Elektroindustrie setzt ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit: 90 Prozent aller Reparaturanfragen bei Elektro-Haushaltsgeräten konnten im vergangenen Jahr erfolgreich bearbeitet werden. Eine ZVEI-Umfrage zeigt, dass die Hersteller ihre Kunden dabei mit einem umfassenden Serviceangebot unterstützen,
Die Reparaturkultur zu stärken ist ein wichtiges Vorhaben von EU und Bundesregierung. Die Konsumgüter-Hersteller unterstützen dieses Anliegen. Welche Erfahrungen die Hersteller von Elektro-Haushaltsgeräten mit dem Thema Reparatur machen, hat der italindustrie (ZVEI) kürzlich mittels Mitgliederbefragung in Erfahrung gebracht. Wichtige Erkenntnis: Im vergangenen Jahr konnten neun von zehn Reparaturanfragen erfolgreich bearbeitet werden. In den meisten Fällen war eine Reparatur möglich (79 Prozent). Diese Reparaturen wurden auch nahezu immer erfolgreich durchgeführt (98 Prozent). In anderen Fällen war eine Beratung hinsichtlich Bedienung des Geräts oder zum Umgang mit einer Fehlermeldung ausreichend – im Grunde lag bei diesen Anfragen also kein Defekt vor – oder die Geräte wurden im Zuge der gesetzlichen Gewährleistung ausgetauscht.
Die ZVEI-Umfrage brachte auch wichtige Erkenntnisse zur Ersatzteilverfügbarkeit für Privatpersonen, die ihr Gerät selbst reparieren möchten: 93 Prozent der Ersatzteilanfragen von Privatpersonen konnten 2023 zufriedenstellend gelöst werden. Dabei können aus Sicherheitsgründen nicht alle Ersatzteile an Privatpersonen herausgegeben werden. „Gesetzlich wird beim Zugang zu Ersatzteilen zwischen Privatpersonen und professionellen Reparateuren unterschieden, denn die Gefahren bei Reparaturen von Elektrogeräten sind nicht zu unterschätzen. In vielen Fällen ist es nicht nur ratsam, sondern unbedingt erforderlich, hier die Profis ranzulassen“, mahnt Carine Chardon, Geschäftsführerin der ZVEI-Fachverbände Elektro-Hausgeräte.
Der ZVEI unterstützt das Ziel der Politik, die Zahl der Reparaturen zu erhöhen. „Um die Reparaturkultur in Deutschland und Europa zu stärken, brauchen wir einen ganzheitlichen Ansatz“, so Chardon weiter. „Neben Vorgaben für Hersteller im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Reparatur in Verbindung mit produktspezifischem Ökodesign sind Aufklärungsarbeit, etwa im Rahmen von Kommunikationskampagnen, oder Incentives wie ein „Reparaturbonus“ wichtig.“ Daher ist die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Förderung von Reparaturinitiativen grundsätzlich richtig – erforderlich ist dabei, dass diese Förderungen diskriminierungsfrei gestaltet werden und dort angesetzt wird, wo Reparaturen in der Breite Wirksamkeit entfalten.
Über die Befragung
An der im Sommer 2024 durchgeführten Befragung nahmen rund 25 Prozent der Mitglieder der ZVEI-Fachverbände Elektro-Haushaltgeräte teil, darunter die größten deutschen Unternehmen der Branche. Die Angaben beziehen sich auf das Gesamtjahr 2023, in welchem die teilnehmenden Unternehmen insgesamt 1,7 Millionen Reparaturanfragen erhalten hatten.