12. Februar 2025

Großes Potenzial mit dynamischem Stromtarif und Solaranlage

Wer für seinen Haushalt und noch zusätzlich fürs Laden seines Elektroautos Solarstrom nutzt, fährt bei Stromkosten und CO2-Emissionen deutlich besser als mit gewöhnlichem Netzstrom und öffentlichen Ladestationen.

PV-Anlage
© LichtBlick/ADAC SE

Aktuelle Berechnungen von ADAC Solar zeigen, dass die Kombination aus einer Photovoltaikanlage und einem dynamischen Stromtarif, eine der kostengünstigsten Lösungen darstellt. Dieser Tarif passt sich den Marktpreisen an und ist in vielen Fällen günstiger als ein klassischer Pauschaltarif. "Wir gehen davon aus, dass dynamische Stromtarife durch deren gesetzliche Verankerung zu Beginn des Jahres auch bei unseren Kunden und den ADAC Mitgliedern neue Bedeutung erlangen werden. Voraussetzung ist dabei der zügige Austausch alter Stromzähler durch moderne Smart Meter. Damit lässt sich der Stromverbrauch dann effizient steuern und stundengenau abrechnen." so Sascha Coccorullo, Leiter New Business & Strategy der ADAC SE.

Mit dem ADAC Solarrechner die optimale Lösung finden

Zu erwartende Sonnenstrom-Erträge über den Jahresverlauf weist der ADAC Solarrechner aus, basierend auf der Lage und den Voraussetzungen der Immobilie. Er berechnet den sogenannten Autarkiewert, also den Anteil des selbst erzeugten Stroms am Gesamtverbrauch. Ein hoher Autarkiewert bedeutet mehr Unabhängigkeit vom Netzstrom und hilft, CO2-Emissionen zu reduzieren.

Ein weiteres Highlight: Der Solarrechner gibt zusätzlich die möglichen "Sonnenkilometer" an - die Strecke also, die mit dem durch Solarenergie geladenen Elektroauto zurückgelegt werden kann - sowie den noch nötigen Netzstrombedarf vom herkömmlichen Energieversorger.

Mehr Sonnenkilometer, weniger Stromkosten

Das Elektroauto erhöht den privaten Strombedarf um bis zu 50 Prozent. Abhängig von Fahrleistung und Verbrauch lassen sich jährlich in einem durchschnittlichen Vier-Personen-Eigenheim bei einem 80-prozentigen Eigenstromanteil mehrere Tausend "Frei-Kilometer" erwirtschaften und insgesamt mehr als vier Tonnen CO2 einsparen. So sparen Verbraucherinnen und Verbraucher nicht nur im Haushalt, sondern auch bei der Mobilität deutlich gegenüber der Standardversorgung mit handelsüblichem Netzstrom.

Laut Sascha Coccorullo bietet die Kombination aus PV-Anlage, dynamischem Stromtarif und Wallbox zum tarifgesteuerten Laden die ideale Lösung: "Je nach individuellen Möglichkeiten sollte dieser Mehrbedarf durch einen hohen Anteil an regenerativer Energie gedeckt werden. PV-Anlage und dynamischer Stromtarif sowie die effiziente Ladeinfrastruktur zuhause mit einer intelligenten Wallbox sind gute Voraussetzungen dafür. Beim Laden unterwegs fallen zu den vergleichsweise hohen Stromkosten oft noch die Gebühren der unterschiedlichen Anbieter und Roaming-Verbunde an."

Dynamischer Stromtarif: Günstig laden zur rechten Zeit

"Nicht nur die Kombination von Photovoltaik und E-Mobilität bringt einen erheblichen Kostenvorteil. Noch mehr wird gespart, wenn ein intelligentes Home Energy Management System den Strombezug und Eigenverbrauch einschließlich Wärmepumpe und E-Auto optimiert und dabei günstigen Börsenstrom durch einen dynamischen Stromtarif vollautomatisch integriert. So sind Stromkostensenkungen von bis zu 89 Prozent möglich.

Stromkosten senken mit und ohne PV-Anlage

Aber auch Haushalte ohne eigene PV-Anlage können durch dynamische Stromtarife sparen. Wer nicht in der Lage ist, vom Solarstrom direkt aus eigener Produktion zu profitieren, beispielsweise in einer Etagenwohnung, kann sich mithilfe eines dynamischen Stromtarifs der Niedrigpreisphasen bedienen, also den Stromverbrauch entsprechend clever steuern. Umso besser, wenn das E-Auto dazu an der eigenen Wallbox in der Tiefgarage preisgünstig nachts geladen werden kann. Der durchschnittliche Börsenstrompreis liegt im Tagesmittel bei etwa 32 Cent/kWh (Tibber/ADAC Smart-Strom, Januar 2025), während der durchschnittlich in Deutschland gezahlte Strompreis 2024 bei 41 Cent/kWh lag.

Merlin Lauenburg, CEO Deutschland des ADAC Smart-Strom Partners Tibber, Pionier als Anbieter dynamischer Stromtarife in Deutschland, rät: "Wer eine PV-Anlage hat, kann die damit gewonnene Unabhängigkeit um einen dynamischen Stromtarif ergänzen und so auch beim verbleibenden Netzbezug maximal sparen. Denn so können etwa die E-Auto-Batterie oder der Heimspeicher zu den günstigen und 'grünen' Stunden - etwa nachts, wenn der Wind besonders stark weht - preiswert gefüllt werden." Aber auch schon in Miet- und Eigentumswohnungen ist der dynamische Tarif von Vorteil, wenn der Strombedarf an den tags zuvor genau ausgewiesenen Niedrigpreisphasen ausgerichtet werden kann."

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