9. März 2025

Solarfolie liefert Strom auf jedem Untergrund

Ob Gartenhaus, Wohnhaus oder Autodach: Mit der Folie des britischen Unternehmens Power Roll in Seaham kann an jeder Stelle Strom erzeugt werden. Der Wirkungsgrad ist nicht sehr hoch, dafür dürfte die Folie preiswert sein.

Solarfolie
© Powerroll

Eine neue Solarfolie könnte den Markt revolutionieren, da sie deutlich kostengünstiger ist als bisherige Modelle. Der Clou: Durch ein neuartiges Design werden beide Kontakte zur Stromabnahme auf der Unterseite der Folie angebracht. Dadurch entfällt die teure, transparente und leitfähige Oberflächenschicht. Die Herstellung erfolgt in einem effizienten Rollenverfahren, ähnlich dem Druck von Papier. Das Basismaterial, eine Folie, wird durch eine Beschichtungs- und Strukturierungseinheit gezogen, in der die photoelektrisch aktiven Komponenten erzeugt werden. Am Ende des Prozesses wird die fertige Solarfolie wieder aufgerollt.

Perowskit-Technologie und verbesserte Zellstruktur

Die Entwicklung dieser innovativen Solarfolie basiert auf der Perowskit-Technologie, an der britische Forscher in Zusammenarbeit mit der University of Sheffield seit über zwölf Jahren arbeiten. Perowskit ist ein Material, das Sonnenlicht hocheffizient absorbiert und in Strom umwandelt. Durch eine Optimierung des Designs wurde die Anzahl der Solarzellen pro Flächeneinheit von 16 auf 362 erhöht. Jede einzelne Rille bildet zusammen mit einer der Randerhebungen eine eigenständige Solarzelle, deren Strom über die rückwärtigen Kontakte abfließt. Diese Neuerung steigert den Wirkungsgrad der Folie um rund 13 Prozent.

Potenzial und Ausblick

Der genaue Gesamtwirkungsgrad der Folie wird derzeit noch geheim gehalten, dürfte aber unter zehn Prozent liegen. Da die Folie jedoch flexibel einsetzbar ist und keine zusätzlichen Flächen beansprucht, spielt der Wirkungsgrad eine untergeordnete Rolle. Im Gegensatz zu herkömmlichen Solarzellen kann die Solarfolie auch auf nicht-tragenden Dächern oder in schwer zugänglichen Gebieten installiert werden.

Das Unternehmen hat kürzlich eine Finanzierungsrunde über rund fünf Millionen Euro abgeschlossen, um die Serienproduktion vorzubereiten. Ziel ist es, die Solarfolie in naher Zukunft auf den Markt zu bringen.

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