28. Mai 2024

Rechenzentrum hilft beim Heizen

Auf der Ingelheimer Aue in Mainz entsteht ein aus drei Gebäudeblöcken bestehendes Rechenzentrum, das in Sachen Effizienz und Nachhaltigkeit neue Maßstäbe definieren soll. Ein Joint-Venture, an dem zwei Stadtwerke beteiligt sind.

Rechenzentrum Mainz
© KMW

Der Rhein, von den Mainzern gemeinhin eher als Grenze wahrgenommen, ist in diesem Fall zentrales Bindeglied – für ein Gemeinschaftsprojekt, das Betreiber und Politik als vorbildlich preisen: Auf der Ingelheimer Aue entsteht ein aus drei Gebäudeblöcken bestehendes Rechenzentrum, das in Sachen Effizienz und Nachhaltigkeit neue Maßstäbe definieren soll.

Auf einer Fläche von rund 25.000 Quadratmetern wird ein Groß-Rechenzentrum mit einer IT-Leistung von insgesamt 54 Megawatt entstehen. Die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW), eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke beider Landeshauptstädte, beteiligt sich in einem Joint-Venture mit dem norwegischen Unternehmen Green Mountain an diesem Projekt.

Rhein stellt Kühlwasser zur Verfügung

Einer der vielen Standortvorteile des Projekts ist seine direkte Lage am Ufer. Zum einen stellt der Rhein das Kühlwasser bereit, das benötigt wird, um die Rechner vor Überhitzung zu schützen. Zum anderen wird das erwärmte Wasser an das Mainzer Fernwärmenetz abgegeben. Das Rechenzentrum kann mit seiner Abwärme rechnerisch den Wärmebedarf von etwa 20.000 Haushalte abdecken.

Mithilfe von Hochtemperaturwärmepumpen wird das Temperaturniveau der Abwärme aus dem Rechenzentrum von 30 Grad auf 110 Grad Celsius angehoben. So kann die Abwärme ins Fernwärmenetz eingespeist werden. Die Abnahme dieser Wärme richtet sich nach dem Wärmebedarf der Haushalte. 

 

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Zukunftskraftwerk in Planung

In unmittelbarer Nähe zum Bauplatz befinden sich gleich vier KMW-eigene Kraftwerke, sodass auf dieselbetriebene Notstromaggregate verzichtet werden kann. Bereits in Planung ist dort ein weiteres – wasserstofffähiges – Kraftwerk. Der letzte kleine Rest fossilen Brennstoff-Einsatzes für das Rechenzentrum könnte damit ab 2035 erledigt sein.

Das geplante „Zukunftskraftwerk“ soll von 2028 an immer dann einspringen, wenn Sonne und Wind nicht genug Energie liefern. Zunächst mit Erdgas betrieben, ab 2035 dann CO2-frei mit Wasserstoff. Denn die Stromversorgung des Rechenzentrums stellt die KMW vor allem mit Windkraftanlagen sicher.

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