21. Mai 2024
EU beschließt Reform des Strommarktes
Die Europäische Union hat am 18. April 2024 ein umfassendes Paket zur Reform des Strommarktes verabschiedet. Ziel der Reform ist es, die Versorgungssicherheit zu erhöhen, die Energiewende voranzutreiben und die Preise für Verbraucher zu senken.

Wichtige Punkte der Reform
Regierungen können künftig langfristige Verträge mit Stromerzeugern abschließen, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern. Diese sogenannten "Contracts for Difference" (CfDs) garantieren den Erzeugern einen Mindestpreis für ihren Strom. Gelten soll dies für Investitionen in Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft, aber auch in Kernkraft. Fällt der Marktpreis unter einen vereinbarten Preis, springt der Staat ein und gleicht die Differenz aus. Liegt der Preis höher, geht der Überschuss an den Staat.
Die Merit-Order, die bisher die Reihenfolge der Stromerzeugung bestimmt hat, soll flexibler gestaltet werden. So können Kraftwerke mit niedrigen CO2-Emissionen bevorzugt werden, auch wenn sie nicht die günstigsten Anbieter sind.
Die EU will den Ausbau von Stromspeichern fördern, um die Schwankungen der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen auszugleichen.
Verbraucher sollen künftig besser vor extremen Preisschwankungen geschützt werden. Dazu sollen neue Marktmechanismen eingeführt werden, die es ermöglichen, die Preise in Krisensituationen zu begrenzen. Verbraucher sollen außerdem zwischen Festpreisverträgen und Verträgen mit dynamischen Preisen wählen können.
Erwartete Auswirkungen der Reform
Die Reform des Strommarktes wird wohl weitreichende Folgen haben. Sie dürfte zu einem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien führen. Die Versorgungssicherheit dürfte sich verbessern. Aber: Die neuen langfristigen Verträge und die stärkere Rolle der Kraftwerke mit niedrigen CO2-Emissionen dürften zu höheren Strompreisen führen.