22. Juli 2024

Erneuerbare Energien weltweit auf dem Vormarsch

Die weltweite Stromnachfrage steigt laut Bericht der IEA so schnell wie seit Jahren nicht mehr, angetrieben durch ein relativ robustes Wirtschaftswachstum, extreme Hitzewellen und die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen.

Umspannwerk Stromversorgung
© Andrew Van Hofwegen - unsplash.com

Die globale Stromnachfrage wird in 2024 voraussichtlich um rund 4 Prozent steigen und damit deutlich über den 2,5 Prozent aus dem Jahr 2023 liegen. Dies geht aus einem neuen Bericht "Electricity Mid-Year Update" der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor. Dies wäre die höchste jährliche Wachstumsrate seit 2007, abgesehen von den außergewöhnlichen Erholungsphasen nach der globalen Finanzkrise und der Covid-19-Pandemie. Der starke Anstieg des globalen Stromverbrauchs soll sich auch 2025 fortsetzen, mit einem Wachstum von wiederum rund 4 Prozent..

Erneuerbare Energiequellen werden sich in diesem und im nächsten Jahr ihren Anteil an der Stromerzeugung weiter ausbauen, wobei ihr Anteil von 30 Prozent im Jahr 2023 auf 35 Prozent im Jahr 2025 steigen soll. Die weltweit von erneuerbaren Energien erzeugte Strommenge im Jahr 2025 wird voraussichtlich die aus Kohle erzeugte Menge erstmals übertreffen. 

In vielen Teilen der Welt wird die zunehmende Nutzung von Klimaanlagen ein wesentlicher Treiber der Stromnachfrage bleiben. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 mussten sich mehrere Regionen mit extremen Hitzewellen auseinandersetzen, die die Nachfrage nach Strom erhöhten, so der Bericht.

Im Fokus: China, Indien und die USA

Einige der größten Volkswirtschaften der Welt verzeichnen einen besonders starken Anstieg des Stromverbrauchs. Die Nachfrage in Indien wird in diesem Jahr voraussichtlich um 8 Prozent steigen, getrieben von starkem Wirtschaftswachstum und Hitzewellen. Auch China wird ein deutliches Nachfragewachstum von mehr als 6 Prozent verzeichnen, bedingt durch eine robuste Entwicklung im Dienstleistungssektor und in verschiedenen Industriesektoren.

Nach einem Rückgang im Jahr 2023 aufgrund des milden Wetters wird sich die Stromnachfrage in den Vereinigten Staaten in diesem Jahr voraussichtlich um 3 Prozent erhöhen, ebenfalls begünstigt durch Wirtschaftswachstum, steigende Kühlnachfrage und einen wachsenden Bedarf in Rechenzentren. Rechenzentren gehören zu den energieintensivsten Einrichtungen weltweit. Der Betrieb eines einzelnen Rechenzentrums kann so viel Strom verbrauchen wie eine Kleinstadt. Dagegen wird die Europäische Union einen moderateren Anstieg der Stromnachfrage verzeichnen, mit einem prognostizierten Wachstum von 1,7 Prozent, nach zwei aufeinanderfolgenden Jahren des Rückgangs.

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