29. April 2024

Erneuerbare Energien decken 56 Prozent des Stromverbrauchs

Erneuerbare Energien deckten im ersten Quartal 2024 rund 56 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland. Das zeigen vorläufige Berechnungen des ZSW und des BDEW.

Wasserkraft Staumauer
© Dan Meyers - unsplash.com

Laut vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) erzeugten Erneuerbare-Energien-Anlagen von Januar bis März d. J. rund 75,9 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom und damit rund neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein Windenergieanlagen an Land produzierten 39,4 Mrd. kWh Strom und deckten damit mehr als ein Viertel des Strombedarfs in Deutschland. Auch die Wasserkraft trug in den vergangenen Monaten mit 5,3 Mrd. kWh Strom für ihre Verhältnisse überdurchschnittlich stark zur Stromerzeugung bei. So produzierten Wasserkraftanalgen rund 27 Prozent mehr Strom als im ersten Quartal 2023. Insgesamt deckten sie vier Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs.

»Die zuletzt stetig steigenden Erneuerbaren-Anteile am Stromverbrauch zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind. Der Ausbau Erneuerbarer Energien hat zuletzt deutlich zugelegt. Das schlägt sich jetzt in der Stromerzeugung nieder. Klar ist aber auch: Um die Klimaziele zu erreichen, müssen wir noch eine Schippe drauflegen.«

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung

Die Erzeugungszahlen im Einzelnen

Im ersten Quartal 2024 lag die Bruttostromerzeugung bei 136,5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) – 7,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (1. Quartal 2023: 147,6 Mrd. kWh). Dem stand ein Bruttostromverbrauch von 136,0 Mrd. kWh gegenüber (1. Quartal 2023: 138,1 Mrd. kWh). Insgesamt wurden 75,9 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (1. Quartal 2023: 69,6 Mrd. kWh). Davon stammten 39,4 Mrd. kWh aus Wind an Land, 12,8 Mrd. kWh aus Biomasse, 9,6 Mrd. kWh aus Photovoltaik, 8,7 Mrd. kWh aus Wind auf See und 5,3 Mrd. kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern wurden 60,5 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es 71,9 Mrd. kWh zuzüglich 6,2 Mrd. kWh aus Kernenergie.

Ökostromanteil: Zwei Berechnungsmöglichkeiten

Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch im ersten Quartal 2024 beträgt 55,8 Prozent. Den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen, ist die gängige Berechnungsgrundlage. Sie geht zurück auf europäische Vorgaben und steht im Einklang mit den Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab.

Eine andere Möglichkeit ist, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Der Anteil erneuerbarer Energien im ersten Quartal 2024 auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt 55,6 Prozent.

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