8. März 2024
Erdwärme-Projekt der N-Ergie: Spezialflugzeug erkundet im März Franken
Ziel der Messflüge ist es, geophysikalische Informationen über die Eigenschaften des Gesteins unter der Erde zu sammeln und das Potenzial für die Nutzung von umweltfreundlicher Erdwärme für Nürnberg und Umgebung zu erforschen.
Das Flugzeug vom Typ Basler BT-67 – eine umgebaute DC-3 – ist mit einer speziellen Technologie ausgestattet, die es ermöglicht, Schwerefelder zu erkennen und zu messen, die man sonst nicht sehen kann. Die Untersuchung sammelt Informationen zur Erstellung geologischer Karten. Diese Karten werden für die Bewertung des geothermischen Energiepotenzials in dem Gebiet verwendet.
Die Flüge finden in einer Höhe von mindestens 300 Metern täglich – auch am Wochenende – zwischen 7 und 19 Uhr statt. Schlechtes Wetter kann die Flüge allerdings verzögern. Das Verfahren ist passiv und nicht invasiv. Es werden keine Bilder oder Videos aufgenommen.
Die Messungen führt Bell Geospace durch – eines von weltweit nur drei Spezialunternehmen, die geophysikalische Erhebungen dieser Art anbieten. Bei den Messflügen kooperiert die N‑ERGIE daher mit der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV). Bell Geospace wurde getrennt sowohl von der WVV als auch von der N‑ERGIE beauftragt. Das Flugzeug ist während beider Aufträge am Flugplatz Giebelstadt (Landkreis Würzburg) stationiert
Hintergrund zum Erdwärme-Projekt der N‑ERGIE
Das Nürnberger Energieunternehmen N‑ERGIE hat sich zum Ziel gesetzt, die Fernwärme für Nürnberg bis 2035 CO2-neutral zu erzeugen. Erdwärme könnte hierfür ein möglicher, bedeutender Baustein sein. Umfangreiche Untersuchungen sollen daher klären, ob die Nutzung von Erdwärme technisch möglich und für die Umwelt unbedenklich realisierbar ist, welches für den geologischen Untergrund optimal geeignete System eingesetzt werden kann, und wo sich die günstigsten Standorte befinden. 2023 wurde die Genehmigung für die dazu notwendigen Untersuchungen in einem „Erlaubnisfeld zur Aufsuchung von Erdwärme“ vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) erteilt.