9. August 2024

Drohnen lösen Schwimmkräne in Windparks ab

Das dänische Windpark-Unternehmen Ørsted setzt Schwerlastdrohnen ein, um seine Windenergieanlagen mit neuen Evakuierungs- und Sicherheitssystemen auszustatten. Das spart Zeit und Kosten.

Offshore-Windpark
© Nicolas Doherty

Der schwimmende Kran blieb im Hafen, das Versorgungsschiff lief dagegen ganz normal aus. Es hatte nicht nur die benötigten Systeme an Bord, sondern auch eine Schwerlastdrohne. Diese nutzte Ørsted kürzlich für 94 mächtigen Acht-Megawatt-Windenergieanlagen von Siemens Gamesa im niederländischen Offshore-Windparks Borssele. Es positionierte sich im Zentrum des Windparks und die Besatzung belud die Drohne mit der Ausrüstung. Im Schnitt brauchte sie vier Minuten, um ihre Ladung auf der jeweiligen Gondel zu löschen, wo Ørsted-Mitarbeiter sie in Empfang nahmen und an ihren Platz brachten.

Radikale Zeitverkürzung

Die bisher übliche Prozedur dauert pro Turbine rund sechs Stunden. Insgesamt war der Zeitaufwand 10 bis 15 Mal geringer als mit klassischer Technik. Normalerweise wären ein Versorgungsschiff, das die Geräte transportiert, und ein schwimmender Kran eingesetzt worden. In trauter Eintracht wären sie von einer Turbine zur anderen gefahren und hätten ihre Fracht auf die Gondeln in einer Höhe von 119 Metern gehievt - ein zeitaufwändiges Verfahren. Der Einsatz der Drohnen, die Lasten bis zu 100 Kilogramm transportieren können, hat noch einen weiteren Vorteil: Die Turbinen müssen zur Lieferung der Ausrüstung nicht abgeschaltet werden. Es gibt also keine Produktionseinbußen wie beim Einsatz des Schwimmkrans.

Wartungsschiff Windpark Offshore
© Oersted

Wartungsschiff "Wind of Change"

Mehr Sicherheit, weniger CO2

"Schwerlastdrohnen werden die Sicherheit verbessern, die Kohlendioxidemissionen senken und die Kosten für den Betrieb von Offshore-Windparks reduzieren, was alles die wirtschaftlichen Grundlagen der Offshore-Windenergie für Investoren, Regierungen und Unternehmen weiter verbessert", so Rasmus Errboe, Chief Commercial Officer und stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei Ørsted. 

Für den Drohnenbetrieb ist das dänische Tarnsport- und Logistikunternehmen DSV zuständig. Bei Großeinsätzen wie in Borssele sind mehrere Drohnen im Einsatz. Während eine fliegt, werden die anderen aufgeladen, um Zeit zu sparen. Im Oktober 2023 hatte der Drohnentransport im britischen Offshore-Windpark Hornsea 1 Premiere. Die dort eingesetzten Geräte konnten allerdings nur 68 Kilogramm transportieren.

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