15. Juli 2024
VDI-Ökobilanzstudie: Wann wird Autofahren grün?
Wie groß ist der CO2-Fußabdruck eines Autos. Eine VDI-Studie vergleicht nun verschiedene Fahrzeugtypen und -antriebe über den gesamten Lebenszyklus. Mit dabei E-Autos, Plug-in-Hybride sowie mit Benzin und Diesel angetriebene Fahrzeuge.
Wir sind heute so mobil wie nie zuvor. Individuelle Mobilität ist ein selbstverständlicher Teil unseres täglichen Lebens. Gleichzeitig stehen wir vor der großen Herausforderung Verkehr nachhaltiger und klimaneutral zu gestalten. Aber welche Antriebssysteme sind auf dem Weg zur klimafreundlichen Mobilität die richtigen? Und ab welcher Laufleistung und mit welchem Energiemix werden Pkw wirklich grün?
Der VDI hat in einer umfangreichen Studie nun die gesamte Ökobilanz – von der Herstellung bis zu 200.000 km Laufleistung – von E-Autos, Plug-in-Hybriden sowie konventionell angetriebenen Autos (jeweils Diesel und Benzin) untersucht, statt nur den Betrieb verschiedener Fahrzeugtypen zu betrachten. Die VDI-Ökobilanzanalyse vergleicht dabei den ökologischen Fußabdruck verschiedener Pkw-Antriebskonzepte anhand von heute produzierten Kompaktklassefahrzeugen, wie VW ID.3, Ford Focus, Toyota Corolla Hybrid oder VW Golf.
Bereits 2020 hatte der VDI verschiedene Fahrzeugtypen und -antriebe über den gesamten Lebenszyklus miteinander verglichen. Für die aktualisierte Studie wurde die Berechnungsgrundlage jedoch umfassend überarbeitet. „Wir haben nach Veröffentlichung der letzten Studie im Jahr 2020 angekündigt, das Thema weiter zu verfolgen, haben uns die Anregungen und auch die Kritik zu Herzen genommen und bei dieser Studienerstellung berücksichtigt. Inhaltlich ergänzt haben wir in der vorliegenden Studie den Bereich der Hybridfahrzeuge, nicht weiter berücksichtigt wurden hingegen Pkw mit Brennstoffzelle”, so Dr.-Ing. Ralf Marquard, Sprecher des Expertengremiums Antriebe im Fachbereich Kraftfahrzeugtechnik der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik.
Den besten ökologischen Rucksack haben E-Autos und Plug-in-Hybride
Betrachtet man die Fahrzeuge von der Herstellung bis zu einer angenommenen Laufleistung von 200.000 km, so erzielen E-Autos und Plug-in-Hybride die besten Ergebnisse. Dabei zeigte sich deutlich, dass E-Autos mit Zunahme des Anteils regenerativ erzeugten Stroms immer klimafreundlicher werden. Aber erst die grün produzierte Batterie macht E-Mobilität klimafreundlich.
Dazu müssen in Zukunft Batterien in Deutschland und Europa nachhaltig produziert und recycelt werden. Außerdem gibt es keinen klimafreundlichen Verkehr in Deutschland ohne den Ausbau der Erneuerbaren Energien.
E-Autos werden klimafreundlicher, je länger sie laufen. Ab etwa 90.000 Kilometer Laufleistung sind E-Autos in Deutschland klimafreundlicher als Verbrenner. Bei der angenommene Laufleistung von 200.000 km schneiden das betrachtete E-Auto und der Plug-in-Hybrid aus der Kompaktklasse bei der Klimabilanz am besten ab.
- E-Auto: 24,2 t CO2
- Plug-in-Hybrid: 24,8 t CO2
- Diesel: 33 t CO2
- Benziner: 37 t CO2