17. Januar 2024
Stromversorgung bremst Elektromobilität
Die Expansionspläne von Aral beim Ausbau von Ladesäulen werden laut Unternehmen durch Schwierigkeiten bei der Stromversorgung gebremst. Andererseits gibt es Stimmen, die von genügend Ladesäulen in Deutschland ausgehen.

Aral plant bis 2025 etwa 5.000 Ladepunkte, 2030 sollen es dann 20.000 Ladepunkte sein. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf das Ultraschnellladen, was aber zusätzliche Anforderungen an das vorgelagerte Stromnetz stellt.
Aral-Vorstandschef Bothe Achim Bothe beklagt gegenüber der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ im besonderen die langwierigen Genehmigungsverfahren für Transformatoren, die die Umsetzung der Pläne verzögern. Zudem fehle es oft an belastbaren Zugängen zum Stromnetz.
Insgesamt wird das Problem immer dringlicher. Die Engpässe im Stromnetz wirken sich mittlerweile auf alle Lebensbereiche aus. So wurden beispielsweise alle Baden-Württemberger am Montag in dieser Woche vom Netzbetreiber TransnetBW aufgefordert, zwischen 6 und 14 Uhr Strom zu sparen. Grund war wohl eine Überlastung der Stromleitungen von Norddeutschland in den Südwesten.
Gibt es vielleicht schon zu viele Ladesäulen?
Zurück zu den Ladesäulen: Aktuell ist man sich in der Branche nicht sicher, ob es vielleicht sogar schon zu viele Ladesäulen in Deutschland gibt. Dazu der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): “Wir haben ein Überangebot an Lademöglichkeiten“ sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Die Belegung bei den öffentlichen Ladesäulen zwischen 3 und 25 Prozent zeigt klar, dass mehr als genug Ladesäulen bereitstehen. In der Regel sind rund 80 Prozent der Ladepunkte trotz der erfreulich vielen Neuzulassungen frei verfügbar. Die niedrige Belegung ist auch Beweis dafür, dass das ursprüngliche Ziel von 1 Million Ladepunkte technisch veraltet ist, da es den technologischen Sprung bei der Ladeleistung nicht einrechnet. Seit 2019 hat sich die Ladeleistung bei Fahrzeugen und Ladesäulen verdreifacht und es können deutlich mehr Fahrzeuge je Ladesäule versorgt werden.