19. Januar 2024
Elektroautos laden ganz ohne Kabel
Acht Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand starteten Ende 2023 das erste Projekt für kabelloses Laden von Elektrofahrzeugen in der Schweiz. Ein Projektteam untersucht dabei die technische Machbarkeit des induktiven Ladens unter Alltagsbedingungen.

Das Projektteam untersucht die technische Machbarkeit des induktiven Ladens unter Alltagsbedingungen, ermittelt Vor- und Nachteile gegenüber herkömmlichen Ladesystemen und schafft Klärung über den Zulassungsprozess.
Induktives Laden ist etwa bei Zahnbürsten und Mobiltelefonen längst im Einsatz. Bei Elektrofahrzeugen ist das Prinzip das Gleiche: An der Unterseite des Fahrzeugs wird eine Empfängerplatte montiert, und beim Parkieren auf einem Parkplatz mit Ladeplatte wird die Energie mittels eines Magnetfelds auf die Batterie im Auto übertragen. Die Technologie stammt vom US-amerikanischen Partnerunternehmen WiTricity.
Der Fokus des rund zweijährigen Projekts liegt zunächst auf der Umrüstung der Fahrzeuge mit Prototypen des induktiven Ladesystems sowie der Fahrzeugzulassung. Später ist der Einsatz von umgerüsteten Fahrzeugen im E-Carsharing geplant. Die Empa untersucht unter anderem die Energieeffizienz und die Zuverlässigkeit des neuen Systems. «Wir schauen uns an, wie das Laden bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen im Vergleich zum konventionellen, konduktiven Laden funktioniert und analysieren die Ladewirkungsgrade sowie die Auswirkungen beider Systeme auf das Stromnetz», erklärt Miriam Elser, Gruppenleiterin Fahrzeugsysteme an der Empa.
Während sich die Empa um die technische Analyse kümmert, gehen Forschende des Instituts für Nachhaltige Entwicklung der ZHAW School of Engineering Fragestellungen zu den Erfahrungen von Nutzerinnen und Nutzern der Fahrzeuge nach. Geleitet wird das Projekt vom Energieversorgungsunternehmen Eniwa AG aus Buchs. Weitere Partner sind die Stadtwerke-Allianz Swisspower, die Energie Thun AG und BRUGG eConnect AG.