13. März 2024

BEE veröffentlicht Verkehrsszenario für Deutschland

Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) hat die Effekte unterschiedlich hoher Zulassungen von Elektrofahrzeugen auf die Treibhausgasemissionen im Rahmen einer Studie untersucht. Selbst bei deutlich steigenden Zulassungen im Bereich der E-Mobilität verbleibt laut BEE eine Emissionslücke, die nur durch zusätzliche Maßnahmen geschlossen werden kann.

Verkehr Mobilität
© Chuttersnap

Der BEE hat angesichts der Kaufzurückhaltung bei E-Fahrzeugen in Deutschland die Effekte unterschiedlich hoher Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen auf die Treibhausgasemissionen untersucht. Mehremissionen, die durch eine deutlich geringere Elektromobilitätsentwicklung ohne Kompensationsmaßnahmen entstehen, wurden bislang in Studien noch nicht berechnet. Im Rahmen der BEE-Studie wurden drei Szenarien erstellt und deren Ergebnisse mit den Minderungszielen im Klimaschutzgesetz verglichen.

„Die deutsche Verkehrswende befindet sich auf Crashkurs mit den Klimazielen. Die Studie des BEE zeigt deutlich: Wenn wir jetzt nicht alle verfügbaren Register für eine klimafreundliche Mobilität ziehen, rücken die Reduktionsziele im Verkehrsbereich in weite Ferne“, so BEE-Präsidentin Simone Peter.

Zuwachs der E-Mobilität dringend notwendig

Die E-Mobilität ist das Rückgrat der Verkehrswende. Doch wenn sich der Zuwachs weiter verlangsamt, wird Deutschland seine Elektromobilitätsziele verfehlen. Um bis 2030 15 Millionen elektrische Pkw auf die Straße zu bringen, muss sich der Neufahrzeugverkauf in den nächsten drei Jahren vervierfachen und bis 2030 versechsfachen. Dieser Zuwachs wird mit einer deutlich steigenden Stromnachfrage einhergehen. „Ein zügiger Ausbau der Erneuerbaren Energien bei gleichzeitigem, großflächigem Ausbau der Ladeinfrastruktur wird ermöglichen, dass diese Nachfrage mit heimischem Ökostrom gedeckt wird“, so Peter.

Biokraftstoffe und E-Fuels schließen großen Teil der Deckungslücke

Die BEE-Verkehrsszenarien zeigen, dass selbst eine deutlich schnellere Elektrifizierung sowie Regionalisierung des Verkehrs die Emissionslücke von 15 Mio. t CO2 bis 2030 nicht decken kann. „Trotz technologischer Erfolge in der Elektrifizierung von Lkw oder anderen Nutzfahrzeugen gibt es allein im land- und forstwirtschaftlichen sowie im Sonderverkehr – der beispielsweise Feuerwehr-, Polizei- oder Baustellenfahrzeuge umfasst – etwa zwei Millionen Fahrzeuge, die in absehbarer Zeit nicht oder nur schwer elektrifizierbar sind. Für diese Fahrzeuge sind klimafreundliche Biokraftstoffe und später ggf. auch E-Fuels eine unverzichtbare Alternative zu fossilem Diesel und Benzin“, so Peter. Damit können rund 4,5 Prozent des fossilen Kraftstoffverbrauchs ersetzt und lokale Wertschöpfungspotenziale bei der Herstellung gehoben werden. Das stützt den Produktions- und Wirtschaftsstandort.

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